Kritiken

EQUATRONIC - Plas:tique (CD/Metawave Pop)

"Plas:tique" ist nun das mittlerweile dritte offizielle Release des saarländischen Synthi-Pop Duos EQUATRONIC. Der Sound erinnert stark an die 80er New Wave Ära und hört sich deshalb auch etwas altbacken an, was aber keinesfalls negativ gemeint ist. Deutlich heraus hört man Vorbilder wie YAZOO, ERASURE oder den SPARKS. Für den stimmlichen Hörgenuss sorgt der männliche Gesang von Oliver Thom der sich mit den weiblichen Vocals von Dorothea Brandt abwechselt. Beiden hört man an, dass sie eine klassische Gesangsausbildung genossen haben. Ihre Stärken liegen in lieblichen Melodien wie bei der Ballade "Future" oder "Blind Spot". Doch auch für romantische Tanznummern wie "Kiss My Feet", oder "Heart Of Stone" (...das noch zusätzlich als Musikvideo auf dieser CD vorhanden ist) ist gesorgt. "Plas:tique" ist die richtige Musik für diejenigen, die romantisch melancholische Abende mit Ihrem Partner verbringen möchten. Wer sich ein musikalisches und optisches Bild von EQUATRONIC machen möchte, sollte sie sich am 5.April.'02 im Club Nightlife in Aachen ansehen (Anmk. Webmaster: EInlaß 21 Uhr! Unmittelbar danach Beginn!) (...für alle männlichen Wesen empfehlenswert, sehr hübsche Sängerin!!!). Dort sind sie neben REFLECTED IMAGE live zu bewundern.

Marco

 

NO COMMENT - It´s not too late EP (EP/Nanopop/NovaMedia)  www.nocomment.de

Als Vorbote der bemerkenswerten "Best of 1992 - 2004"-DCD, auf die ich nächsten Monat natürlich gesondert eingehe (schon jetzt ein Kauftip!!), kam vor ein paar Wochen die EP "It´s not too late" auf den Markt., die mit sieben (..davon sechs exklusiven) Tracks aufwartet.
Der poppige "Radiomix" des Titelstücks macht den Anfang: Sanfte Synthi-Pop-Elemente begleiten den *süßen* Gesang der charismatischen Sängerin Franziska Kalb. Ein typischer Schmusesong, der in seinem beatlastigerem "Club edit" tanzbarer erscheint. Ein wenig spaciger und samplelastiger ging DJ RAM in seinem Remix an das Stück heran; sorgt damit für genügend Abwechslung.
"Polygon" wirkt dagegen vor allem stimmlich variant, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Die verträumten Sounds erinnern mich z.T an das letzte MADONNA-Album, passen aber ins Gesamtbild.
Neben "Random love" und "Fight" in 2002-Remix-Version sorgt "2nd class men" für ein wenig mehr Power - das Manko dieser EP, die ingesamt für zu wenig "Ahaeffekt" sorgt, eher zu den Werken gehört, die angenehm nebenbei gehört werden können. Leider führen solche Qualitäten desöfteren zur Mißachtung, dabei hat der Titeltrack doch echte Ohrwurmqualitäten, wenn man ihn nur ein paar mal hört...also auf, kauft diese EP, womit Ihr pro Silberling gleich auch einen Euro für "Kinder von Tchernobyl" spendet, und nehmt sie kräftig in CD-Player-Rotation!

DJHorn

 

HOCICO - Signos de aberracion (CD/Out Of Line/SPV)

Dieses HOCICO-Release ist das bisher eingängigste in der mexikanischen Bandgeschichte und das beste. Nach den instrumentalen Stücken zu urteilen, die das Gesamtbild immer wieder auflockern, könnte man meinen, HOCICO wären die APOCALYPTICA des Electro. Aber der Rest ist knallhart. Melodielinien wie bei "Instincts of perversion", "Untold blasphemies" oder "Forgotten tears" (...diese Stücke sind auch die absoluten Highlights auf dieser CD) lassen an die neueren SUICIDE COMMANDO oder VNV NATION Sachen erinnern (...allerdings sollte man diese Bands, besonders VNV NATION nur im Entferntesten mit HOCICO vergleichen). Das kannte man bisher bei HOCICO nicht. Der Sound ist insgesamt wärmer geworden, dennoch verliert er niemals seine Härte. "Bloodshed" und "Twisted lines" lassen dann die Essenz der alten Splatterstücke von HOCICO wieder hervor treten, womit sie ja auch bekannt geworden sind. Ultra schnell und auf das Nötigste reduziert. Mit diesem Release dürfte man viele neue Fans hinzu gewinnen, aber auch alte Fans dürften nicht enttäuscht sein. "Signos de aberracion" ist für mich schon jetzt eines der Highlights dieses Jahres. Man sollte unbedingt mal ´rein hören. Ach, was rede ich, SOFORT KAUFEN!

Marco

 

MARILYN MANSON - Tainted love (OneTrack/Maverick/Interscope)

Als ich hörte, daß es ein MARILYN MANSON-Cover von "Tainted love" geben wird, dachte ich zuerst "Oh nein, nicht schon wieder ein Remake". Die Tatsache, daß es sich auch noch um eben diesen SOFT CELL-Song handelte, brachte mich erst recht auf den Gedanken, daß selbst ein Mr. Manson es wohl nicht schaffen wird, einen 80ies-Hit durch Neuaufnahme zu verbessern. Doch man muß sagen, es ist ihm gelungen! Mir gefällt dieser Track wirklich besser als das Original! Und das ist glaube ich etwas, was vor allem bei der in letzter Zeit akuten Überflutung von Coversongs sehr selten ist.
Ich war also begeistert, als ich den Song zum ersten Mal hörte. Er ist irgendwie ganz anders als die SOFT CELL-Version, typisch MANSON halt. Zwar nicht so aggressiv wie manch andere Stücke von ihm, aber trotzdem auf eine gewisse Weise typisch. Man könnte es als eine Neuinterpretation des alten Songs betrachten, die Art es Gesangs beispielsweise gibt dem Song direkt eine andere Note. Viel energiegeladener und herausfordernder. Einfach ein echt geiles Stück und der beste Beweis dafür, daß ein Coversong nicht gleichzeitig ein billiger Abklatsch des Originals ist. Von daher nicht nur für MANSON-Fans eine lohnende Investition!

Supernova

 

MESH - Leave you nothing (MCD/Columbia)

Den Wechsel zum Major-Label scheinen MESH ja ganz gut überstanden zu haben. Auf jeden Fall führen sie das Konzept konsequent fort, das sie bei Ihren bisherigen Veröffentlichungen schon mit viel Erfolg vollzogen haben. Gekonnt verknüpfen sie rockige mit Synthi-Pop Elementen. "Leave you nothing" ist eine Ballade, die wirklich unter die Haut geht. Mark's Stimme ist einfach göttlich. Man spürt förmlich, wie er mit der Musik und den Texten leidet. Leider unterscheiden sich die vier Mixe auf dieser MCD nicht so stark voneinander. Sie sind aber allesamt hörenswert. Der Kauf lohnt sich aber trotzdem, da mit "Let them crush" ein Non-Album-Track enthalten ist und "Leave you nothing" in nichts nachsteht. Diese Maxi macht auf jeden Fall neugierig auf das in Kürze erscheinende Album "Who watches over me".

Marco

 

 

SHADOWS IN THE DARK - Demo (EP/Eigenproduktion)

Mittlerweile dürfte S.I.T.D. mit "Snuff machinery" wohl bei allen bekannt sein, denn das Stück wird ja überall ´rauf und ´runter gespielt. Der Track ist einfach der Hammer. Ein knallharter Beat im midtempo Bereich, eine melancholische Melodie, leicht verzerrter Gesang und Sprachsamples aus dem Film "8mm". Das sind die Zutaten. Der zweite Track "Flammen des Schwetes" ist ein Instrumental-Stück, das man dem Industrial zuordnen kann. "Glorious" und der letzte Track "Mortal paralysis" sind sehr cluborientiert, ziehen auf die Tanzfläche. Aufgebaut sind sie wie das erste Stück, nur der Gesang ist unverzerrt (...das letztere leicht angezerrt). Da liegen auch die leichten Schwächen bei SHADOWS IN THE DARK. Das vorletzte Stück "Area 51" ist an ältere Electro/EBM Zeiten angelehnt. Die Tracks kommen nicht ganz an der Qualität von "Snuff machinery" heran, aber dennoch darf man sich auf den Longplayer von S.I.T.D. gespannt sein. Denn hier steckt eine Menge Potential drin.

Marco

 

 

PUDDLE OF MUDD - Come Clean (CD/Flawless Rec.)

Wer PUDDLE OF MUDD sind, muß ich wohl kaum noch jemandem erklären, denn schließlich kann man die Jungs den ganzen Tag (und die ganze Nacht) auf diversen Musiksendern sehen, im Radio hören und diverse Musikzeitschriften überschlagen sich auch nahezu mit Berichten über sie. Falls es dennoch Bedarf gibt, mehr zu erfahren, der lese bitte die Kritik zu ihrer Single "Control" (siehe Februar).
Nun ist es also da das "erste" Album. Nach der viel versprechenden Singleauskopplung "Control" waren meine Erwartungen natürlich dem entsprechend hoch angesiedelt […] und wurden auch nicht enttäuscht.
Das Album beginnt, wie es ja oft gemacht wird, mit dem Track, durch den man (vielleicht) auf das Album aufmerksam wurde. Also…na…erraten? Genau, "Control". Gut, kenne ich, also weiter zu "Drift and Die". Leise Töne, scheinbar ein ruhiges Lied, aber nicht ganz, denn zum Ende hin hört man dann außer der Gitarre und dem Gesang auch noch den Rest der Band. Schön, richtig schön, vor allem wenn man auf den Text achtet, kann man sagen, dass es sich hier um ein äußerst gehaltvolles Lied handelt. Die nachfolgenden Songs sind so etwas wie eine Mischung aus "Contol" und "Drift and Die". Auch schön, vor allem das fünfte Stück "Blurry" (welches auch die nächste Auskopplung wird) hat es echt in sich, wobei ich hier nicht nur die Musik meine (da bin ich ja eh nicht so ein Experte), sondern textlich, also drauf achten! Danach folgt dann etwas Unerwartetes. "She hates me" ist so was wie ein "Mitgrölsong". Kennt man ja, solche Songs die in Discotheken immer wieder gute Laune verbreiten, weil man eben laut mitgrölen kann und Betrunkene sich dabei auch hervorragend daneben benehmen können, ohne das man es ihnen anlasten kann… Aber genug von meinem Exkurs in die Abgründe moderner Tanzpaläste und deren Besucher. Wieder zurück zur CD. Leider ist das nächste Stück auch wieder eher in die oben genannte Kategorie einzuordnen, wobei hier der Text nicht halb so lustig ist wie beim vorangegangenen Stück. Die letzten drei Lieder sind dann eher wieder in der Tradition von "Control", rauhe Stücke, mit hervorragendem Gesang und noch besseren Texten.
Das ist sie also, die "erste" CD von PUDDLE OF MUDD, die man wirklich nur jedem empfehlen kann, der neben gutem "NuMetal"-Sound, auch noch gute Texte mag! Also: Kaufen!!! Und als kleiner Tipp zum Schluß: Falls ihr noch nicht genug habt, dann sucht mal nach den ersten beiden Scheiben: "Abrasive" und "Stuck", beide so ein Zwischending zwischen EP und LP, aber sehr sehr hörenswert!!!

Nesty

 

APOPTYGMY BERZERK - Until the end of the world (MCD/Hard:Drive/WEA)

Tja, zukunftsorientiert ist diese Maxi keineswegs. Hier hat Meister Groth wohl zuviel aus der aktuelle Dance-Szene und von sich selbst abgekupfert. "Until the end of the world" ist eine Mischung aus "Eclipse" und "Paranoia". Der Gesang geht einem ziemlich schnell auf die Nerven, denn Singen kann der Altmeister in dieser Tonlage absolut nicht. "Until the end of the world" ist in drei verschiedenen Versionen enthalten. Aber keine ist sonderlich nennenswert. Die Nummer ist einfach zu schwach. Da hätte man von APOPTYGMA BERZERK sicherlich mehr erwartet. Aber halt, eine Perle ist doch zu finden., es ist der letzte Track "Untitled5". Im Stile von "Burnin' heretic" lässt er noch mal Erinnerungen an alte Zeiten wach werden. Fazit: Hier ruht Herr Groth sich auf altverdiente Lorbeeren aus anstatt wie im gewohnten Sinne innovativ Musik zu machen. Für die nächsten Veröffentlichungen wünsche ich mir ein wenig mehr Innovation und am Gesang in dieser Tonlage sollte er unbedingt arbeiten. Ein Gesangslehrer wäre da von Vorteil.

Marco

 

ELEKTRONISCHE MASCHINE - The key to compute (CD/Eigenproduktion)

Die aus den Niederlanden stammende Band erinnert durch ihr Arrangement und den Sprechgesang wie bei "Energie" ein wenig an KRAFTWERK. Das ganze klingt aber wesentlich technoider. Einfache Melodiebögen wie bei "DJ's dinner", "Vitalo 2001" und dem Titelstück "The key to compute" laden direkt zum Mitwippen und Tanzen ein. Gute Laune ist dabei vorprogrammiert. Auf die ganze Länge der CD wird es aber etwas langweilig, weil sich die verwendeten Sounds sehr ähneln, wobei keines der Stücke schlecht oder langweilig ist. Es liegt halt nur am Sound und der Abwechslung insgesamt. Der holländische Akzent im Sprechgesang wie bei "Tanzen mit Computer" läßt einen manchmal schmunzeln, weil sich dies echt lustig anhört. Spielereien findet man auf dieser CD überall. Wie bei Ihren unüberhörbaren Vorbildern KRAFTWERK wird schon mal wie bei "Trace machine" ein Vocoder eingesetzt. Alles in allem muß ich sagen, ist "The key to compute" ein gelungenes Debüt.

Marco

 

 

IRONBASE - Maschine Eisenbass (MCD/Euphonic)

"Maschine Eisenbass" kommt relativ minimalistisch im Stil der letzten SVEN VÄTH Veröffentlichungen daher-"gerockt". Im VNV NATION Remix werden Minimal, Techno und Electro Einflüsse gekonnt miteinander verbunden. Der zweite Remix wird von ZEROMANCER beigesteuert. Er kommt im Electro Rock & Roll Gewand daher-"gebrettert". Schwere Gitarren und treibende Beats beherrschen das Klangbild. Damit auch das Radio und somit auch die kommerzielle Schiene bedient wird, ist noch ein "Radio edit" und der "Thee clubhead mix" mit auf die CD gepackt worden. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf den Clubeinsatz. Und da groovt der Track ganz gewaltig.

Marco

 

CYCLOON - Scent (EP/Scanner)

Nach jahrelanger Abstinenz haben CYCLOON jetzt ihr neues Werk auf den Markt geworfen. Es wirkt sehr unausgegoren und ist sehr minimalistisch gehalten. Der Opener "Sisement", kommt fast ausschließlich mit einer Drum, einer TB 303 Linie und einer Bass Spur aus. Ach ja, darüber ist ein verzerrter, flüsternder Sprechgesang gelegt. Einfach langweilig. Dieses Minimalistische zieht sich wie ein roter Faden durch die EP. "Activated" sticht da ein wenig heraus und könnte als Anspieltip genannt werden. Es besitzt wenigstens etwas Abwechslung und zieht auch auf die Tanzfläche. Bei "Happiness in slavery" hat man ein paar Hip Hop Beats mit straighten Rhythm verbunden. Das soll wahrscheinlich an Industrial erinnern. Aber hier gibt es genau so wenig Abwechslung wie bei allen anderen Stücken. Als kleine Zugabe hat man noch ein Musikvideo "Arkain scent" mit auf die CD gepackt, das den Braten aber auch nicht fetter macht.

Marco

 

 

COLONY 5 - Colony 5 (MCD/SPR/Indigo)

Wow!!! Was ist das denn? Ich bin begeistert! "Colony 5" geht mächtig ins Tanzbein. Stilistisch ist COLONY 5 dem Future Pop zuzuordnen. "Colony 5" hätte das Zeug dazu, sich zu einer Hymne dieses Musikgenres zu entwickeln. Sehnsüchtige Melodien, markante, treibende Beats und schöne Vocals, die für den Ohrwurmcharakter sorgen. Das ist es, was einen Hit ausmacht. Mit den drei darauffolgenden Stücken "Before I give in", "Last chance" und "Second hand" beiweisen COLONY 5, das sie keine Eintagsfliegen sein werden. Danach folgen noch drei unterschiedliche Remixe von dem Titelstück "Colony 5". Eigentlich ist dies keine wirkliche MCD, sondern eher eine EP. Ich kann den Kauf jedem Fan dieser Musikrichtung wärmstens empfehlen. Es lohnt sich wirklich und man gibt einer Nachwuchsband eine Chance, sich zu etablieren. Ich bin mir sicher, COLONY 5 werden ihren Weg gehen.

Marco

 

RAMMSTEIN - Mutter (MCD/Motor/Universal)

Die vierte und nunmehr wohl letzte Auskopplung aus dem gleichnamigen Album "Mutter" braucht man mal wieder nicht zu kaufen, wenn man denn den Longplayer bereits im Regal stehen hat. Was hier geboten wird, kann höchstens den Vollblutfan/Sammler zum Kauf bewegen, da sich neben der Albumversion (dessen krank-gestörten Text ich hier nicht mehr weiter beschreibe, da ihn wohl JEDER kennen wird, der auch nur annäherend Interesse bekundet) lediglich noch eine etwas längere Version, dessen Gesang durch den Vocoder gegurkt wurde (Kreativität pur...), sowie eine Technodudelei mit leichtem Gitarreneinsatz namens "Sono´s inkubator mix" auf dieser MCD befindet. D.h., ok, auf der regulären MCD ist noch ein Non-Album-Track des Namens "5/4", der aber instrumental geartet auch nicht vom Hocker reißt...
Fazit: "Mutter" ist eines der besseren Stücke des Albums, aber die Dreingaben reizen in diesem Fall mal wieder nicht.

DJHorn

 

 

STENDAL BLAST & VELJANOV - Nur ein Tag (MCD/EFA)

"Nur ein Tag" ist eine Kooperation zwischen dem DEINE LAKAIEN Sänger VELJANOV und STENDAL BLAST (...oder auch anders herum). Herausgekommen ist eine sehr schöne tanzbare Ballade. Gemischt werden synthetische Klänge mit fein untermalten Gitarren-Parts. Die schöne dunkle Stimme von VELJANOV tut ihr Übriges, um diesen Track so richtig unter die Haut gehen zu lassen. Aber was nach dem ersten Stück folgt, kann man dann nicht mehr weiter empfehlen. "Hinter den Fenstern" konnte auch KIEW mit ihrem Remix nicht mehr retten. Musikalisch geht das ja noch, aber wer bitteschön läßt sich solche Texte und solch einen Sprechgesang einfallen??? Nicht anders ergeht es dem Hörer bei dem dritten Stück "Ohne Gnade". Zum Abschluss gibt es dann noch die "Orchestral" Version von "Nur ein Tag", welche die Maxi dann doch noch erträglich ausklingen lässt.

Marco

 

MESH - Who watches over me (CD/Columbia)

Nun ist es endlich soweit. Das neue Release von MESH liegt in meinem CD-Player. Ich muß sagen, das was sie hier abliefern ist keine Überraschung, aber verdammt gut. Musikalisch geht man die Richtung der letzten CD "The point at wich it falls apart" weiter. Wohingegen der Sound sich eher an älteren Veröffentlichungen orientiert. Schon der Opener "Firefly" geht mit Power an den Start. Es wird gerockt, was das Zeug hält. Mit viel Gefühl und trotzdem Wut im Bauch geht es dann mit der Single "Leave you nothing" weiter. Immer wieder wird eine Art Filmblende eingefügt, die auf das nächste Stück einstimmen soll, was ja für MESH typisch ist. Mit "To be alive" ist dann eine Ballade am Start, die für viel Gänsehaut sorgt. Das Stück baut sich vom Anfang zum Ende hin so auf, daß man nicht mehr anders kann, als fleißig mitzusingen. "Retaliation" ist dann der Break dieser CD. Es ist das tanzbarste, aber gleichzeitig wegen dem Sound auch gewöhnungsbedürftigste Stück. Hat man sich aber erst mal hinein gehört, geht man ganz gut mit. "Little missile" und "Razorwire dürften vielen schon von der vergangenen Tour bekannt sein. "Four walls" bringt dann wieder viel Gefühl mit, um danach in dem rockigen "What does it cost you" wieder entladen zu werden. Poppig wird's dann mit "I can't imageine how it hurts" und "The place you hide". Tanzbar und im Stil von "It scares me" geht es dann mit "Friends like these" noch mal richtig zur Sache. "The trouble we're in" lässt die CD dann episch ausklingen. Mit "Who watches over me" ist MESH zwar kein Meilenstein der Musikgeschichte gelungen, es ist aber solide und mit viel Liebe zum Detail produziert und dürfte sich mit ein wenig Werbung doch in den Media Control Charts wieder finden. Verdient hätten sie es.

Marco

 


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