Kritiken

PLASTIC - Kunst:Stoff (CD/EFA)

Schon der Opener "Lovesong" hat es in sich. Er hat meiner Meinung nach das größte Hitpotential dieser Veröffentlichung. Treibende Beats, geile Sequenzerläufe und einen saugeilen Gesang. Der zweite Track "Star" ist etwas getragener. Er steht dem ersten Titel aber in nichts nach. PLASTIC vereinen altbewährte EBM Strukturen mit Future Pop Elementen. Sie verlieren aber die Melodien nie aus den Augen. Sie bilden die Stärken dieser CD. "Kunst : Stoff" ist eine CD sowohl für den Club als auch für Zuhause. Bei dem Gesang wechselt man sich ab. Mal singt ein Mann, mal eine Frau. Dementsprechend wird es auch nicht langweilig. Außer den ersten zwei Stücken kann ich noch "Cry" und das deutschsprachige Stück "Kreatur (fahr zur Hölle)" empfehlen. Man sollte sich auf jeden Fall diese CD mal anhören. Man entdeckt bestimmt die ein oder andere Perle auf diesem Longplayer.

Marco

 

 

KMFDM - Attak (CD/ Metropolis)

Als ich hörte, dass KMFDM ein neues Album veröffentlichen wollen, war ich hin und her gerissen zwischen erwartungsvoller Spannung und unbegrenzter Nervosität. Als ich dann auch noch gebeten wurde, die Rezension zu übernehmen, kam auch noch das Gefühl der Unsicherheit dazu. Ich bin zwar ein großer Fan, aber mit Sicherheit nicht der allerbeste Kenner der Band. Aber nicht das alleine war es was mich verunsicherte, es stellten sich mir zwei Fragen: Kann ich als Fan objektiv sein und ist es wirklich an mir, eine solche Band, die nun wirklich eine große Rolle in der musikalischen Entwicklung der elektronischen Musikszene spielt(e) zu rezensieren?
Trotz aller Zweifel stellte ich mich dieser Aufgabe und da liegt sie nun, die neue KMFDM. "Attak" heißt sie. Klingt ja schon mal viel versprechend. Auf dem Weg zum CD - Player schießen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf, hauptsächlich Bruchstücke von Songs. Stücke wie "Megalomanic", "Terror" und wie sie da alle heißen. Ob ich so was auch auf der "Attak" finde? Die Spannung steigt. Ich lege die CD ein, warte einen Moment, setzte mich ganz entspannt auf meinen Lieblingsplatz und drücke auf Play…
(…)
Das ist nun schon einige Tage her. Ich habe so lange gebraucht, um meine Eindrücke wirklich ordnen zu können. Denn es ist der Fall eingetreten, mit dem ich nun wirklich nicht gerechnet hätte. Der Gedanke ist mir gar nicht gekommen. In meinen Überlegungen war das wohl die, wie man sie in der Mathematik nennt, unbestimmte Variable x. Diese hätte bei mir die Möglichkeit sein sollen, dass mir "Attak" gar nicht gefallen könnte. Aber meine Gleichung hatte gar keine Variable. Hätte mir doch auffallen müssen, dass Gleichungen ohne Variable gar nicht funktionieren können.
Nun sitze ich hier und versuche das x irgendwie wieder loszuwerden. Was in der Mathematik meistens irgendwie funktioniert, klappt bei mir nicht. Ich muss es zu geben: Ich bin enttäuscht.
Gut. Das hätten wir schon mal festgestellt. Nun hat sich der erste Zweifel in Luft aufgelöst, denn nun kann ich (mehr oder weniger) wieder objektiv an "Attak" herangehen. Also die ganze Prozedur noch einmal: CD einlegen, Block zur Hand nehmen und auf Play drücken.
(…)
Wieder sind Tage vergangen und endlich fühle ich mich bereit meine Rezension nieder zu schreiben. Und diese fällt positiver aus, als so mancher wohl jetzt erwarten würde. Denn nach Eliminierung aller persönlichen Emotionen, zeigte sich mein Empressement wieder und ich hörte "Attak" noch ein paar weitere Male. Alles in allem ist es soundtechnisch gesehen eine typische KMFDM Platte, wenngleich sie nicht ganz so innovativ klingt wie z.B. die "Angst". Aber dennoch vermisst man nicht die typischen Beats oder die kultigen Gitarrensamples. Auch tanzbare Highlights findet man auf "Attak", wie z.B. "Dirty" oder "Urban Monkey Warfare". Textlich gesehen ist "Attak" wieder anspruchsvoll und sozialkritisch, wenn gleich auch hier Abstriche zu machen sind, im Rückblick auf vorangegangene Alben.

Aber alles in allem melden sich KMFDM auf ihre typische Weise und gebührend zurück. Auch mit "Attak", wenngleich es nicht ihr bestes Album ist, zeigen sie einmal mehr, dass mit den großen alten Herren (und Damen) immer noch zu rechnen ist und zeigen so manchen "Neulingen" wie es denn wirklich geht!

Nesty

 

 

18 SUMMERS - Girl of 18 summers (MCD/E-Wave Rec)

Diejenigen, die nach der Auflösung von SILKE BISCHOFF richtig enttäuscht waren, dürfen aufatmen: Mit 18 SUMMERS werden uns Felix Flaucher und Frank Schwer weiterhin musikalisch bereichern. Und wieder wählte man einen Namen, der in Zusammenhang mit dem 1988 bei einem Schwerverbrechen getöteten, damals 18-jährigen Mädchen gebracht wird. Genauso wie am Hintergrund des Namens hat sich auch am Musikstil nichts geändert. Bester Beweis hierfür wird die am 27. 5. 2002 erscheinende Single "Girl of 18 summers" sein. Wie gewohnt setzt man auf eingängige Vocals, gepaart mit poppig angehauchten elektronischen Beats. Die Melodie der Debütsingle ist auf Ohrwurm getrimmt, verläuft sich aber trotzdem nach öfterem Hören ins Langweilige. Bei "Sensation white", ebenfalls vom im Mai erscheinendenLongplayer "Virgin Mary", ist dies nicht viel anders. Dieser Track ist ziemlich monoton und voraussehbar, ohne besondere Melodienverläufe, ohne angenehmen Gesang und stattdessen mit gesprochenem Text.
Bleibt also zu hoffen, daß das Album in gewohnter SILKE BISCHOFF-Manier noch einige Tracks, die mehr auf "Girl of 18 summers" kommen, zu bieten hat.

Supernova

 

 

CREED - Bullets (One Track/Epic)

Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn. Wer kennt diesen Spruch nicht?! Wer hat ihn nicht schon mal in dem einen oder anderen Zusammenhang gebraucht. Meist jedoch, wenn man etwas Unerwartetes erlebt oder jemand etwas richtig gut macht, wenngleich man dies nie erwartet hätte. Und so was liegt auch bei der zweiten Singleauskopplung "Bullets", aus dem Album" Weathered", vor. Creed sind ja eigentlich bekannt für ihre hymnenartigen, aber auch mehr oder weniger durchschnittlichen Songs. Aber ab und an gelingt aber auch Creed, die hier also für das Huhn steht, ein richtig fetter Song, der hier das Korn symbolisiert. Der erste hieß damals "What if", gehörte zum Soundtrack von SCREAM 3, und war ein richtig fetter Track, der auch heute, nach x-maligem Hören, Gänsehaut bereitet. Und jetzt eben "Bullets", der nichts von einer Hymne hat, ziemlich hart daher kommt und so gar nicht Creed"-tisches" hat.
Also für alle die, die mit Creed sonst nichts anfangen können, weil's doch eher ne Art von Frauenmetal ist, ist dieser Song echt mal das Hören wert und vielleicht sogar das Kaufen.

Nesty

 

 

GODSMACK - I stand alone (One track/Motor)

Scheinbar hat die Filmindustrie den (NU-) Metal für sich und insbesondere für ihre Filme entdeckt. Es hat sogar den Anschein, als würde man Filme in einer Weise produzieren, die auf diese Art von Musik aufbaut. Dieses Phänomen ist eigentlich nicht wirklich was Besonderes, da die Filmindustrie im Laufe ihrer Entwicklung immer wieder auf musikalische Trends setzte und damit auch auf die Kaufkraft der dazugehörenden Generation. Jedoch ist es in den letzten Jahren zu einer Umkehrung gekommen, da man nicht mehr ausschließlich auf massenkompatible Popsongs in den Filmen setzt, sondern eher härtere Geschütze auffährt, wie das neuste Beispiel "Der Skorpionkönig" wieder eindrucksvoll zeigt.
Auf dem Soundtrack finden sich so eindrucksvolle Namen wie P.O.D, Creed, Nickelback, Coal Chamber und natürlich Godsmack. Die stellen mit ihrem großartigen Song "I stand alone" auch den Titelsong für den Film. Und dieser Song hat es wirklich in sich. Er strotzt nur so vor Energie und Kraft, ebenso wie im Film The Rock als Skorpionkönig.
Aber abgesehen davon, dass der Song zum Titelhelden des Filmes passt, ist es ein richtig guter Metaltrack, dem wirklich nichts fehlt. Soundtechnisch perfekt und gesanglich sowieso, ebenso wie man es von Godsmack gewohnt ist.
Klasse! Kaufen, am Besten direkt den Soundtrack, denn der lohnt wirklich!!!

Nesty

 

 

DAVANTAGE - No candle light (MCD/Black Rain)

DAVANTAGE ist leider immer noch ein Insider Tip. Ob das so bleibt, wird sich vielleicht mit dieser Maxi herausstellen. Bei "No candle light" bestimmen Rythmen die an Drum ‚n' Bass erinnern das Grundgerüst. Darüber ist ein schwerer Beat gelegt, der zum Tanzen animiert. Musikalisch geht das ganze eher in die Electro- Ecke. Man könnte sie vielleicht ein wenig mit FRONT LINE ASSEMBLY vergleichen. Der Gesang ist leicht angezerrt. Mit den Stücken "Defense", "The warming" und "Switch off" wird das fortgeführt, was sie mit "No candle light" begonnen haben. Straighte Rythmen bringen ihre Musik auf den Punkt. Ich kann nur jedem Electro/EBM Liebhaber empfehlen, hier mal hineinzuhören. Es lohnt sich wirklich.

Marco

 

 

MOBY - We are all made of stars (MCD/Mute)

Wenn man das neue Stück von MOBY "We are all made of stars" das erste Mal hört, könnte man fast meinen, daß man ein altes Stück von DAVID BOWIE hört. Aber vom Ausnahmemusiker MOBY ist man ja schon einiges gewöhnt. Die Gitarren auf "We are all made of stars" sind ziemlich getragen und spacig gehalten. Die Synthi Strings im Hintergrund geben das Übrige dazu. Das Stück ist insgesamt sehr ruhig und animiert zum Träumen. Der zweite Titel auf dieser MCD, "Landing", ist ebenfalls von der ruhigeren Sorte. Die Sängerin hat eine super süße verrauchte Stimme. Diese sorgt für Gänsehaut Stimmung. Der Groove ist sehr getragen und die Synthis eher von der monotoneren Sorte. Sie verleihen dem Stück etwas Geheimnisvolles, so daß man versucht, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Das letzte Stück "Soul to love" hat etwas von MOBY's ersten Klassiker "Go". Es werden viele synthetische Streicher und Pianos eingesetzt, der Beat ist etwas straighter. Aber dennoch ist auch dieser Titel eher von der ruhigeren Sorte. Insgesamt kann ich die MCD jedem empfehlen. Die ersten beiden Stücke lohnen auf jeden Fall. Das letzte fällt in der Qualität etwas ab, aber das macht für eine "B-Seite" ja eigentlich nicht viel aus.

Marco

 

 

PAPA ROACH - She loves me not (MCD/Dreamworks Rec)

Nachdem sich PAPA ROACH nach dem anfänglichen Tumult um ihr Album "Infest" ein wenig aus dem Mittelpunkt verabschiedet haben, ist es nun Zeit für eine neue LP. Immerhin hat sich das Konzept der Band ja bewährt: Mit "Last resort" hatte man einen schnellen Durchbruch geschafft, und auch die nachfolgenden Singles hatten sich recht gut verkauft. Man konnte also von der Rock/Nu Metal-Welle profitieren und sich guten Chartspositionierungen sicher sein. Nun will man also mit dem neuen Longplayer "Lovehatetragedy", Erscheinungsdatum ist der 24. Juni, an vorangegangene Erfolge anknüpfen. Als Vorabsingle wird am 3. Juni die Midtempo-Nummer "She loves me not" veröffentlicht. Eion typischer PAPA ROACH-Song: Kritischer, verzweifelter Text, agressiv gerappte Strophen und ein eingängiger Refrain. Fazit: ein Song, den bald wohl wieder jederman, egal ob Rocker, Houser oder Popgirlie, vor sich hinträllern wird. Das wird bestimmt auch wieder der Grund dafür sein, daß manche das Stück nach kurzer Zeit nichtmeht hören können, obwohl es eigentlich ein ganz netter Track ist.

Supernova

 

 

DISMANTLED - Dystopia (MCD/Dependent)

Ich muß sagen, Dependent haben ein Händchen für richtig guten Electro. DISMANTLED, die der ein oder andere schon mit dem Stück "Purity" (...ist hier auch als instrumentale Version enthalten) vom SEPTIC II Sampler her kennen dürfte, bringen mit "Dystopia" einen waschechten Electro Track auf den Markt, der seinesgleichen sucht. Dieses Stück ist zwar eher von der ruhigeren und getragenen Sorte, aber der Track haut wirklich richtig rein. Schwer, düster und atmosphärisch klingt die Musik und bringt den Hörer in eine Art Endzeitstimmung. Der Gesang ist durch einen Vocoder gesungen und so arrangiert, daß man meint, man befinde sich irgendwo in einer anderen Dimension. Der Track "On your knees" rundet das Gesamtbild der Maxi mit seiner ebenfalls ruhigen Atmosphäre ab.

Marco

 

 

INSCAPE - Lichtjahrhundert (CD/Out Of Line)

Tja, was soll ich zu INSCAPE sagen? Sie sind irgendwie nicht mein Fall. Der Gesang ist viel zu übertrieben und die deutschen Texte sagen mir ebenfalls nicht zu. Musikalisch kann man das ja noch akzeptieren, denn so schlecht sind die Songstrukturen nicht. Irgendwie versucht man eine Mischung zwischen Electro, Synth Pop und Wave herzustellen. Dennoch hat man alles schon mal irgendwo in einem anderen Gewand gehört. Nun gut, in der heutigen Zeit ist es schwer, etwas eigenes zu kreieren, aber der erste Eindruck zählt nun mal eine ganze Menge. Irgendwie wirken die Stücke auf mich lieblos und ohne Seele. Wer es aber dennoch versuchen möchte, sollte sich "Nachtjäger" und "Butterfly construct" mal anhören.

Marco

 

 

THE UNNORMAL - Warm leatherette - Remixes (MCD/Demo)

Hier haben sich zwei Projekte - ASMODI und CY-TEC - zusammengefunden, um den guten alten Wave Klassiker "Warm leatherette" von THE NORMAL zu remixen. Dazu haben sie ihn komplett auseinandergeschnitten und in einem anderen Kontext wieder zusammengefügt. Das Original wurde dabei jedoch nie aus den Augen verloren. Mehrere Stile wurden hier eingefügt. Industrial, Electro, EBM und Drum ‚n' Bass. All das ergibt einen hochexplosiven Mix. Mir persönlich gefällt der "Stomp mix" von CY-TEC am besten. Hier im Rheinland hat man ihn auch schon das ein oder andere Mal in den einschlägigen Clubs gehört. Den "Metal mix" und der "Casual mix" von ASMODIS darf man aber ebenfalls nicht verachten. Bei Infos und Fragen kann man sich aber gerne direkt an die Herren vom THE UNNORMAL Projekt wenden.
E-mail: dirk.wodkiewitz@stockhausen.com

Marco

 

 

ZOMBIE NATION feat. CASSY BRITTON - Unload (MCD/Gigolo Rec.)

"Unload" ist auf dieser Maxi gleich in sechs verschiedenen Versionen vertreten. Da ist nicht gerade viel Abwechslung angesagt. Mit ihrem 80er inspirierten Electro-Techno Hit "Kernkraft 400" dürften ZOMBIE NATION eigentlich jedem bekannt sein und mit "Unload" schlagen sie vom Sound her in die gleiche Kerbe. Der Track groovt richtig gut, wird dennoch nach einer gewissen Zeit langweilig. Irgendwie fehlen mir die Variationen innerhalb des Stückes. Der Track ist daher eher für die Tanzfläche gedacht, da man dort mit der Richtigen "Mischung" doch einiges herausholen kann. Wenn man ihn Zuhause hört, verliert er dann aber relativ schnell an Reiz. Mir gefällt von dieser MCD der "Christopher Just & Clemens Neufeld Remix" am besten. Das ist aber wie immer Geschmackssache.

Marco

 

 

THE CRANBERRIES - This is the day (MCD/Motor)

Ok, erstmal zur Erinnerung: Die CRANBERRIES, das sind die, die 1995 mal mit "Zombie" nen großen Hit gelandet haben. Und dabei ist es dann mehr oder weniger geblieben. Eine Tour wurde abgebrochen, die irische Band war wenig motiviert, die Sängerin klagte über Depressionen, und irgendwann war das dann wohl das Ende vom Lied. Nun, sieben Jahre später, versucht man es erneut. "This is the day" heißt die neue Single, und ich bin mal gespannt, ob für die CRANBERRIES bald der Tag kommt, an dem sie eine zweite Chance auf dem Musikmarkt bekommen. Das Stück besticht,wie könnte es auch anders sein, durch die absolut geile Stimme der Sängerin Dolores O`Riordan. Die hat einfach soviel Kraft und Dynamik, daß ich es einfach schade finde, daß die früheren Singles der Band außer dem genialen Gesang wohl nicht allzuviel zu bieten hatten, was die CRANBERRIES den Weg Richtung Abgrund führte. Aber nun soll alles besser werden, und ich muß sagen: Man hat sich Mühe gegeben. Das Stück ist ganz abwechslungsreich und ausgestattet mit annehmlichen Strophen, die dann in einen etwas heftigeren Refrain übergehen. Nett gemacht, aber trotzdem fehlt dem Song noch diese extreme Energie, die bei "Zombie" vorhanden war. Man kommt sozusagen garnicht zum Ausrasten, um es mal etwas kurios zu sagen. Naja, trotzdem könnte "This is the day" für die CRANBERRIES der Weg zurück ins Musikbusiness werden.

Supernova

 

 

DISTORTED REALLITY - The fine line between love and hate (CD/EFA)

Wem die Stimme bei DISTORTED REALLITY irgendwie bekannt vorkommt, sollte sich mal die Veröffentlichungen von DEEP RED anhören (...leider gibt es diese Band ja nicht mehr). Genau, MARTHA M.ARCE zeichnet sich hier für Texte und Gesang verantwortlich. Musikalisch vereint man so ziemlich alles, was irgendwie zu verarbeiten ist. Drum ‚n' Bass, Electro, Techno, Synth Pop, 80's und Wave. All' diese Elemente werden irgendwie gekonnt miteinander verbunden. Der erste Teil dieser CD ist eher beatlastig, Deshalb eignen sich diese Stücke auch am ehesten für den Club. Die zweite Hälfte wird dann etwas ruhiger und bildet den Gegenpol . Anspieltipps sind "Haunted", You want me, you hate me" und "In my dream", welches auch als Remix enthalten ist. Das Stück ist eigentlich noch besser als der Originalmix, denn es treibt wirklich zur Tanzfläche. Richtig schöne Pianoarrangements findet man bei "Your only jewel" und "Hate factor". Ich kann nur sagen, DISTORTED REALLITY ist mit dieser CD ein wirklich gutes Debüt gelungen.

Marco

 

 

NEUROTIC FISH - Prostitute (MCD/Strange Ways)

"Prostitute" ist wieder mal ein typischer NEUROTICFISH Song. Treibende Sequenzen, sägende Synthis und eine Melodieführung, die es in sich hat. Das Stück dürfte mit Sicherheit bald in jedem Tanztempel zu hören sein. "Prostitute" ist hier dreimal vertreten. Einmal die "Single version", der "Nyc club mix" und der "No pop mix". Alle Stücke haben ihren eigenen Reiz. Als vierter Track ist dann noch die Ballade "3 minutes breakdown" verewigt. Mit dieser Maxi macht NEUROTICFISH neugierig auf das kommende Album. Langsam wird es ja auch Zeit, denn das letzte Fulltime-Album ist ja schon einige Zeit her.

Marco

 

 

DKAY.COM - Your own prison (MCD/Our Coice)

Ich frage mich wirklich, warum sich damals DIE KRUPPS in DKAY.COM umbenannt haben. An der Musik hat sich wirklich gar nichts geändert. Die Gitarren sägen, der Beat groovt, JÜRGEN ENGLERS Stimme wirkt so aggressiv wie eh und je. Also alles ist so geblieben wie zu "DIE KRUPPS" Zeiten. Nun gut, man hört wieder den ein oder anderen Synthi-Sound heraus, das ist aber auch schon alles. "Your own prison", "Film noir" und "2b.f" kann man am ehesten in die Crossover Schiene drücken; ...ist aber nichts wirklich Aufregendes.

Marco

 

 

NEW ORDER - Here to stay (MCD/London Rec)

Nach der Release von "60 miles an hour" vom akuellen Album "Get ready" habe ich mich eigentlich sehr auf weitere neue Stücke von NEW ORDER gefreut. Dieser Track war wirklich geil, und schwirrte mir manchmal den ganzen Tag im Kopf rum. Leider bin ich von der neuen Single aber ein bißchen enttäuscht. "Here to stay", vom Soundtrack zum Film "24 hour party people", fehlt meiner Meinung nach das gewiße Etwas. Trotzdem ein Song, den man sich ganz gut anhören kann, was die Positionierung in den Alternativcharts ja im Mindesten aussagt: Da steht der Track auf Platz 1, was ich etwas übertrieben finde, aber wem`s gefällt...
Naja, dann gibt es da noch zwei Remixe auf der Maxi: Den "Felix da housecat thee extendet glitz mix" und den "Scumfrog dub mix". Ersterer ist genauso lang wie der Name es schon aussagt, und extrem housig - also nicht unbedingt nach meinem Geschmack. Auch der andere Mix ist nicht wirklich besser. Vielleicht für Housemusik ganz gut gemacht, aber mir einfach zu monoton. Bleibt also zu hoffen, daß sich Bernard Sumner und Co. bei der nächsten Release wieder ein wenig mehr "back to the roots" bewegen, denn so gefällt mir zumindest NEW ORDER am besten.

Supernova

 

 

AARON SUTCLIFFE - Fever (MCD/SSC)

Nanu!? ELVIS PRESLEY is still alive!!! Nee, nee, dat is' nur das Projekt vom S.P.O.C.K. Keyboarder YO' HAAN. Das Stück ist wohl eine Homage an den guten alten ELVIS PRESLEY. Mit diesem Titel sorgte er schon das ein oder andere Mal bei Live Gigs für überkochende Stimmung. Der gute Mann hat es aber auch drauf. Seine Stimme klingt wirklich wie der Meister. Und das Stück an sich ist doch ziemlich am Original gehalten. Es ist halt nur alles mit Synthesizern gespielt. Unterstützung bei diesem Projekt kommt von ESKIL SIMONSSON. Er zeichnet sich durch den Gesang und das Songwriting bei COVENANT aus. Diese MCD muß man nicht unbedingt haben. Jedoch für jeden S.P.O.C.K. Fan ist sie ein MUß.

Marco

 

 

PERFIDIOUS WORDS - Spreading Silence (CD/Trisol)

Mittlerweile ist es zwei Jahre her, daß PERFIDIOUS WORDS ihre letzte Veröffentlichung hatten. Nach dem aufsehenerregenden Debüt "Hydrogen sky" ist es sicherlich schwer, an das geniale Debütalbum anzuschließen. Aber für die zwei Deutschen scheint das kein Problem zu sein. Mit "Spreading silence" ist ihnen das jedenfalls gelungen. Viele werden sagen, wenn sie PERFIDIOUS WORDS hören, hey, daß ist doch DEPECHE MODE. Aber diesen Vergleich müssen sie wohl oder übel über sich ergehen lassen. Denn die Stimme des Sängers LARS ROHNSTOCK klingt wirklich wie eine eins zu eins Kopie von DAVE GAHAN. Die Musik fängt da an, wo DEPECHE MODE mit "Ultra" aufgehört haben. Ebenfalls Pate gestanden zu haben scheint das Album "Construction time again". Denn die verwendeten Sounds und die Arrangements ähneln diesem doch sehr. Hört Euch nur mal "Everything I need" an, vom Sound her ist das eine Mischung aus "Pipeline" und "Blasphemous rumours"; und "Set me free" könnte man mit "Condemnation" vergleichen. Aber dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, sich dieses Album zuzulegen. Die Songs auf "Spreading silence" bringen wirklich ein Gänsehautfeeling rüber, da kann sich manche Band eine Scheibe von abschneiden. Die Produktion ist ebenfalls 1A. Die CD strahlt nur so vor Wärme. PERFIDIOUS WORDS sind eben Perfektionisten. Anspieltipps sind "Veil of secrecy", "Everything I need", "Visionary", Away" und "Our view of sharing".

Marco

 

© by General H`02