Kritiken

CYBER AXIS - Skin (CD/Accession Rec. / EFA) - Info: www.cyber-axis.com

CYBER AXIS sind wieder da! Wenn auch mit neuem Lineup und nicht, um in erster Linie alte Fans zufrieden zu stellen, sondern um einfach gemeinsam einen neuen Weg zu gehen.
Die Band besteht nun aus Mitbegründer Oliver Müller, Matthes Ewald [u.a. Plastic] und Axel Kleintjes, die alle noch in anderen Projekten eingebunden waren/sind, aber beschlossen, mit CYBER AXIS für Furore zu sorgen. Und dies taten sie erstmalig mit der Vorabmaxi "The Prophecy", die Anfang des Jahres vor allem auch mit dem Coversong zu KYLIE MINOGUES "Can´t get you out of my head" die Clubs stürmte; genau die richtige Spielart für alle, die schon das Original begeisterte oder auch für solche, denen dies alles zu poppig, mainstreamig vorkam. Wobei man im Club doch feststellen mußte, daß die Normalopopper zu dieser recht harten Version nur langsam Zugang fanden, wenn überhaupt, sich erst mal gegenseitig fragend musterten in Richtung: "Was ist denn das?" - Na, wenn das mal keinen Treffer darstellt *g*! Natürlich ist dieser Song auf dem Album "Skin" auch vertreten, stellt allerdings hier eher den ruhigsten Track dar.
Überschlägig betrachtet fällt an "Skin" vor allem seine Vielfältigkeit, sein Facettenreichtum auf. Auch wenn die Gitarrenriffs und die harten Vocals das Bild bestimmen, so findet man doch ruhigere, ´rein elektronische Passagen, die sich mit den peitschenden abwechseln.
Wobei es mir schwer fällt, diese Musik in eine Schublade zu stecken. Es handelt sich klar um Musik einer etwas härteren elektronischen Gangart, soviel kann man sagen.
Vielleicht ist es am sinnvollsten, sich durch eine Hörprobe ein eigenes Bild zu machen - es lohnt sich sicher! Wer nicht gleich den Komplettcheck vollziehen mag, dem lege ich wärmstens "Solitude", mein persönliches Fave "Sacrifice", "Pleased" und o.g. KYLIE MINOGUE-Cover an´s Herz - wenn Euch diese Tracks zusagen, ab mit dem Ding zu Kasse!


H-Punkte: 5,0 [Skala 1- 6]

DJHorn

 



UNHEILIG - Das 2. Gebot (CD/TCM/EMSO) - Info: www.unheilig.com

Der Graf präsentierte uns vor ein paar Wochen seinen neuen Longplayer "Das 2. Gebot" dem vorab die MCD "Maschine" und nachfolgend zum 21.07.03 die EP "Schutzengel" begleiten wird. Neben diesen beiden Songs erwarten Euch noch zehn weitere musikalische Ergüsse, deren Stil sich im Vgl. zur letzten regulären CD "Phosphor" [ausgenommen in dieser Aufzählung die Weihnachts-CD "Frohes Fest" zum letzten Wiegenfeste Jesu] durchaus verändert hat, zumindest im Detail. Für meine Begriffe haben sich die Gitarreninhalte klar in den Vordergrund gesetzt, fast schon ein klein wenig an RAMMSTEIN und Konsorten erinnernd, wohingegen die Elektronik weniger akzentuiert erscheint. Dies soll allerdings nicht heißen, daß man als Sympathisant der ersten Scheibe keinen Zugang mehr finden wird, da alleine der individuell kraftvolle Gesang des Grafen einen hohen Wiedererkennungswert besitzt.
Mein Favorit ist ganz klar "Rache", ein ein wenig melancholischer Track vielleicht, aber sehr eindringlich und stimmig. Ansonsten empfehle ich neben den beiden Singles noch "Eva" als Anspieltip.

H-Punkte: 4,5 [Skala 1- 6]

DJHorn



FRONT 242 - Pulse (CD/XIII BIS Rec.)

Halleluja! Ein neues Studioalbum von FRONT 242! So müßte ja eigentlich die Reaktion auf ein solch epochales Ereignis ausfallen, aber irgendwie mag sich auch einige Wochen nach VÖ diese Euphorie bei mir nicht einstellen.
Liegt dies evtl. an dem Getute der ersten zusammen gehörenden Stücke, die unter dem Subnamen "Seq666" jeweils einen Buchstaben des Albumtitels tragen, welche mich zwar schon mehr erwärmen, als zuvor die des Nebenprojektes MALE OR FEMALE [welchen Sinn diese Formation hatte, erschließt sich mir wohl nie...], aber im Grunde ist dies auch nur Phonmüll, den man mal so nebenher in den Player schieben kann, wenn man ein wenig auspannend abhängen mag, ABER: Erwarte ich so etwas von den alten EBM-Heroen FRONT 242? Es kann nur eine Antwort geben: NEIN! Auch wenn zahlreiche Musikmagazine dies wieder als Innovation, Weiterentwicklung und was weiß ich noch preisen, nicht mit mir! Und ich kenne eigentlich nur Menschen, die diese Meinung teilen, muß also den Hosianna-Schreiern der Mags eine gewisse Gekauftheit und/oder Weltfremdheit vorwerfen. Es wird nie umsetzbar sein, aber zu gerne würde ich mal genau dieses Werk unter einem unbekannten Pseudonym veröffentlicht wissen, bei keinem würde es ernsthaft auf dem Schreibtisch landen, da bin ich mir sicher. OK, man erkennt wohl dann ab Track 6 "Together" die unverkennbare Stimme Jean Luc´s...aber soweit muß man ja erstmal ´reingehört haben...
Aber nun auch mal zu den positiven Aspekten, bei denen ich eigentlich schon angelangt war: "Together" - Der mit Abstand beste Song des Mediums, auf dem man sich auch vorstellen kann, daß EBMler die Tanzfläche bevölkern, wobei dieses auch aus bedächtiger Elektronik besteht, aber mit klarer Songstruktur und einer recht coolen Bassdrum. Tja, mehr positive Punkte? Vielleicht, daß es sich nicht nach 08/15-Technogedudel anhört, eine Befürchtung, die ich nach der letzten Kommerzialisierung der alten Tracks dokumentiert durch das Re:Boot-Live-Album und vor allem "Headhunter 2000" in mir trug.
Soweit so gut, aber ich muß klar sagen, daß ich, wenn man sich schon von Seiten der Band entscheidet, ein neues Album zu produzieren, weit mehr erwarte als diese Veröffentlichung.
Es ist alles nett anzuhören, streite ich ja nicht ab, aber es ist nicht hinreichend.
Noch ein Wort zur mal wieder ach so kreativen Covergestaltung: So ungefähr erwarte ich das Layout einer billigen Nachpressung alter Musik, die für Flohmärkte oder einen Nischenmarkt möglichst simpel mit ein paar Klicks "entworfen" wird. Alleine die Tracklist, mit der man ohne Weiteres nun wirklich nicht die Tracknummer des gewünschten Songs anvisieren kann, ist jämmerlich. Mit etwas Phantasie und unter Zuhilfenahme des Innenteils kommt man dann irgendwie zurecht, aber ist dies kundengerecht oder komfortabel? Es soll mir ja keiner damit kommen, DAS wäre genial so auf die Art "Hey, da haben se sich aber mal Gedanken gemacht, Wahnsinn" - darauf könnte ich nur sagen: Schwachsinn! Ein Album, welches man sich getrost sparen kann.

H-Punkte: 2,5 [Skala 1- 6]

DJHorn

 

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