Kritiken

Vielleicht ist der Titel dieser CD besonnen gewählt, ein „Intermezzo“ – Zwischenspiel – soll uns geboten werden. Und man kann dieses Werk durchaus in diese Nomenklatur einordnen, als ein Zwischenpiel von Old School-EBM und Synthi-Pop. Selten gelang diese Interaktion so gut, wie auf diesem Langspieler. Wobei einer Schwuchtel wie mir anfangs die ruhigen Lieder besser gefielen, nach dem 20ten Mal Hören kamen dann die OS Hämmer aber doch vermehrt in oberen Gefilde meiner Beliebtheitsskala. Sprich: Z.B. das den Anfang machende „Casino“ und „Motel lover“, welches auch noch von COVENANTs Joakim abgemischt enthalten ist, allerdings mit dämlichen Gesangseffekten versehen, sowie mit überflüssigen Synthi-Sounds totgemixt. Wobei das Original hervorragend ist: Eingängig, wummernd, kompromißlos! Und der Text hat auch was für sich...:). Dabei wundert es, warum Ex-Sänger Juan, dem man stetig Großkotzigkeit und Arroganz nachsagte, so lange gehalten wurde; ist Riccardo doch ein absolut adäquater Ersatz oder gar besser, weil vielfältiger einsetzbar. Dies zeigt sich vor allem in den gefühlvollen, ruhigeren Tracks wie „Why must I die“, meinem Favorit unter den bedächtigen Stücken. Was an diesem begeistert: Man implementierte den typischen POUPPEE FABRIKK-OS-Beat, schuf aber vor diesem Hintergrund einen seichten Synthi-Pop Song, gelungen! Nahezu unwiderstehlich. Auch sehr geil: Die atmosphärischen Klänge bei „Bells start ringing“, genial präzise, zudem kristallklar. Gibt´s was Schöneres? :)
Die Besonderheit dieses Albums ist ganz klar die Verschmelzung oder auch parallele Existenz von Old School und Synthi-Pop, die selten zuvor so gut gelang.
Ich könnte weitere Stücke näher beschreiben, allerdings sollte hier einfach nur noch eines stehen: Wenn es nicht schon dazu kam, hört Euch dieses Werk an! Und nicht nur ein, zwei Lieder, sondern ganz! Ihr werdet es nicht bereuen, wenn Ihr elektronische Musik mögt! You drink and I consume!


H-Punkte 5,5 [Skala 1- 6]

DJHorn

 



Mit „Galvanize“ haben die CHEMICAL BROTHERS ja wirklich mal wieder ins Schwarze getroffen. Beim mir hier vorliegenden Track will allerdings nicht so wirklich der musikalische Funke überspringen. Originalität vermisst man hier gänzlich. Der sehr monotone Bass wird hier von einigen Elektrosound-Spielereien ergänzt und auch der Sänger des Songs hatte nicht allzu viel an Text zu lernen. Für mich eher eine Enttäuschung. Trotzdem evtl. mal rein hören. Dem ein oder anderen könnte es ja gefallen. Das Video hingegen ist richtig gelungen.

Die Club Version weist gegenüber der Radio-Version keine Signifikanten Unterschiede auf, ist aber deutlich in die Länge gezogen.

H-Punkte: 3,0 [Skala 1- 6]

Pepe

 


 

THE CHEMICAL BROTHERS – Believe (One-Track-Promo/Virgin/Emi)

Na sowas, da sieht man mal wieder, wie die Geschmäcker auseinandergehen, nachdem der Tarkan-Türken-Verschnitt "Galvanize" mich regelmäßig nötigt[e], auf Toilette zu verschwinden und möglichst lange den Urinausstoß hoch zu halten [wie kann man SO kommerziell und angepaßt werden? Das hätte ich selbst von CB nicht erwartet...bleibt nur zu hoffen, daß die DJs z.B. in Aachen ENDLICH diesen Song absetzen...], begeisterte mich "Believe" trotz anfänglicher Voreingenommenheit aufgrund der Vorgängersingle doch spontan. Energiegeladene Beats in Verbindung mit explosiven Sounds, die so konfus anmuten, daß sie einfach jeden Mitwippen lassen. Ein genialer elektronischer Song! Da kann man echt froh sein, daß DIESER Song ausgekoppelt wurde, weil, außer einem weiteren Song ist die komplette Langrille "Push the button" ein absoluter Griff in den Musikorkus. Die Verkaufszahlen und auch persönlichen Bekenntnisse mögen eine andere Sprache sprechen, aber das ist bei Megakommerz-Bands ja kein neues Phänomen.
Aber "Believe" ist ein MUSS!

H-Punkte: 5,5 [Skala 1- 6]

DJHorn

 


GREEN DAY – Holiday (MCD/Warner) - Info: www.greenday.com


Nach dem letzten Hit „Boulevard Of Broken Dreams“ haben GREEN DAY mit „Holiday“ ein wirklich gutes zweites Stück Fleisch auf dem Grill liegen. Ich muss zugeben, dass ich solche Musik generell nicht wirklich oft höre. Allerdings gehören GREEN DAY zu den Bands, die man sich trotzdem gut mal anhören kann. Ich finde, dass man sie wirklich sehr leicht aus zig anderen Interpretationen heraus hört, da sich die Songs doch oft sehr ähneln. Was hier aber nicht negativ aufzufassen ist. Fazit: Nicht so gut wie die letzte Auskopplung oder Hits der ersten Stunde, aber durchaus auch nicht GREEN DAY Fans mal unter die Nase zu halten.

Die zusätzliche Live Version ist erstaunlich nahe am Original, mit Ausnahme einiger zusätzlichen Infos zur Intention des Songs seitens des Frontmanns. Auch die vorige Auskopplung ist in einer Live Version vorhanden, die auch durchaus Studioqualität bietet, also auch dem Original sehr Nahe ist.

H-Punkte: 4,5 [Skala 1- 6]

Pepe

 


LAMBRETTA – Chemical (MCD/Universal) - Info: www.lambrettamusic.com

Nicht jeder kennt die schwedische Formation rund um die süße, blonde Sängerin Linda Sundblad. Mit ihrem Überraschungshit „Bimbo“ konnten sie damals nicht nur popbegeisterte (ein „p“!) ansprechen, sondern auch Musik der etwas härteren Gangart. Auch in „Chemical“ merkt man, dass LAMBRETTAs Wurzeln eindeutig rockigen Ursprungs entstammen. An den hohen Wiedererkennungswert von „Bimbo“ kommt die neue Single jedoch nicht ganz ran. Trotzdem weiß sie nach mehrmaligem hören den ein oder anderen Freund dieser Musik durchaus zu begeistern.

Der zusätzliche Track „Add 9“ auf der Single hält sich deutlich zurück und scheint sich mehr als Ballade zu verstehen. Außer einem Baßlauf und einigen gezogenen Gitarrentönen kommen hier keine weiteren Instrumente zum Einsatz. An diesem Song erkennt man jedoch gut, welches Potential hinter der knapp um die 20jährigen Linda steckt, wurde sie doch auch schon von Apocalyptica für ein Projekt eingespannt.

H-Punkte: 4,5 [Skala 1- 6]

Pepe

 


MOBY – Lift me up (One-Track/Mute / Emi) - Info: www.moby.com

Es ist immer wieder erstaunlich, was in dem äußerst kreativen Kopf von MOBY vorgeht. Da kennt man noch alte elektropoppig angehauchte Hits vom Album „Play“ über technoartige Songs aus „18“ meldet er sich nun mit einer weiteren anderen Richtung zurück. „Lift me Up“ klingt (fast) wie eine Hymne und ist dabei leicht rockig bis poppig angehaucht. Der Song ist so eingängig, dass man ihn nach dem ersten Mal hören schon verinnerlicht hat. Und das, ohne in irgend einer Form banal oder gar schlecht zu sein. Im Gegenteil. Dieser Kerl versteht einfach eine Menge von seinem Handwerk. Beleibt zu hoffen, dass er noch lange die Leute mit guter Musik beglückt. Wer ihn schon mal live gesehen hat, weiß darüber hinaus, wie fit der junge Mann ist. Es gibt wohl kein Instrument, welches er nicht bedienen kann…

H-Punkte: 5,0 [Skala 1- 6]

Pepe

 


THE USED – Take it away (MCD/Reprise/WEA) - Info: www.theused.de

Das erste Album von THE USED war ja ein wirklicker Einschlag in die Emo/PostHardcore Ecke. Ein geniales Machwerk, welches wirklich viel Abwechslung mit sich brachte. „Take it away“ ist dabei eine Auskopplung des neuen Albums „in love and death“. Auch hier hört man wieder Birds gewisse Art zu singen. Singt er erst recht unangestrengt clean, bricht es eine Sekunde später wieder voll aus ihm heraus. Unverkennbar THE USED. Das Potenzial zum Erfolg mit diesem Song ist da, wenn er auch etwas hinter den Singles des letzen Albums zurückbleibt. Trotzdem eine gute Platte, die Lust auf mehr macht.

H-Punkte: 5,0 [Skala 1- 6]

Pepe

 


PAPA ROACH – Scars (MCD/Universal) - Info: www.paparoach.de

PAPA ROACH melden sich mit ihrer neuen Platte “Getting away with murder” zurück. Die Single „Scars“ klingt zu Beginn sehr vertraut und erinnert an einen mir momentan nicht beim Titel bekannten Song. Das ganze Stück präsentiert sich als ruhige Rocknummer in balladenähnlichem Stil. Der Refrain ist nach zweimaligem Hören locker mitzusingen, was von einem hohen Wiedererkennungswert zeugt. Erinnert man sich an Songs des ersten Werks, wie z.B. „Last Resort“, so klingen PAPA ROACH deutlich ruhiger, wobei die Aussagen der Texte doch nach wie vor die gleichen sind. Hier wird nicht über die üblichen Herz , - Schmerz ,- Liebeskummer ,-probleme gesungen sondern über die uns jedem bekannten Alltagsprobleme.Der alltägliche Lebenskampf, ausgedrückt durch erbarmungslose Worte und unterlegt durch knallharte Gitarren und Schlagzeugklänge. Sicherlich ein sehr radio- und sogar chartkompatibles Kompositum. Ich kann es durchaus zum reinhören empfehlen.

H-Punkte: 4,5 [Skala 1- 6]

Pepe

 


EMIL BULLS – Revenge (MCD/Motor) - Info: www.emilbulls.de

Zwei Textzeilen vom neuen Album der Emil Bulls: die eine unverhohlen angriffslustig und großkotzig, die andere hymnisch lebensfreudig und sich selbst auf die Schulter klopfend. Zwei lyrische Befreiungsschläge, die von neuem und altem Selbstbewusstsein künden und das Comeback einläuten: Emil Bulls sind wieder da. Mit „Revenge“ vom neuen Longplayer, dessen 17 Werke in nur knapp 2! Wochen entstanden sind, zeigen sie sich eigenständiger denn je. Waren früher noch viele Anleihen an andere Bands und sogar eine Coverversion im Programm, hat man nun wohl den eigenen Pfad im Musikgeschäft gefunden. Und dieser scheint keine Sackgasse zu sein. Um weitere Aussagen zu machen, müsste ich schon in das ganze Album reinhören, aber diese Single klingt nach 100 % Bulls, so wie man sie noch nicht gehört hatte. Trotzdem Geschmackssache.

H-Punkte: 4,0 [Skala 1- 6]

Pepe

 



Man nehme:

eine Prise (aktuelle) L‘ AME IMMORTELLE
ein an NIGHTWISH gemahnendes Intro
alle Schlechtigkeiten aus den Bereichen Nu Metal und Kommerzrock a`la OOMPH, JULI oder SILBERMOND...

und schon erhält man die neue APOPTYGMA BERZERK Single „In this together“. Ich weiß nicht, ob man diese Single ernsthaft positiv rezensieren kann. Da entwickelt sich (mal wieder) eine reine Electroband mit wirklich einer Reihe von sehr guten Songs und Alben in eine ganz fragwürdige Richtung. Was ich mich nur frage: wer schreibt den Jungs dies vor? Man kann doch nicht wirklich ernsthaft plötzlich auf solch einen Trip kommen, oder? Ich selbst bin immer offen für Neues und für Veränderungen, wenn sie denn glaubhaft erscheinen. Nicht jedoch, wenn man genau das abgibt, was momentan Trend ist. Wenn man es genau betrachtet, waren schon die Alben „Welcome to earth“ und „Harmonizer“ recht opportun, jedoch immer noch im ausgesprochen interessanten Klangkosmos von APB befindlich. „In this together“ vereint aber nun alles Kommerzielle aus den o.a. Bereichen, die im Endeffekt niemals etwas mit dem Sound von APOPTYGMA BERZERK zu tun hatten. Sicher gab es bei Livegigs die (schiefen) Gitarrenklänge, jedoch war die Basis immer rein elektronisch und die Gitarre nur ein Additiv. Hier kann man von einer Rocknummer mit akustischem Schlagzeugset (welches SEHR an OOMPH! erinnert) sprechen , und lediglich ein Sequencer quetscht sich fast unmerklich durch den ganzen Song. Nein, also der Song wird an mir vorübergehen. Es war schon eine Qual ihn für diese Rezi mehrmals zu hören. Lediglich ein bisschen empfehlenswert der „Flipside Club“ Mix: rein elektronisch und sehr housig kommt dieser daher. Der Gesang passt jedoch nicht wirklich dazu... alles in allem ein völliger Griff ins Klo.

H-Punkte 0,5 [Skala 1- 6]

Le-Rav


APOPTYGMA BERZERK – In this together (MCD/Gun Rec)

"NEIN! BITTE NICHT!" schrie es in mir lauthals hervor, als ich vor ein paar Wochen einen Teaser dieses Songs erhielt! Auch wenn man allseits vernahm, daß die lustige Plattenfirma sowas von APB-Groth verlangte wie "Macht das OOMPH!-Ding nach! Wir wollen mit Euch genau das gleiche Geld verdienen!", kann dies keine hinreichende Entschuldigung für diesen musikalischen Sondermüll sein. In diesem Fall wäre für wirkliche Musiker im Extremfall ein Wechsel des Labels einzige Alternative.
Aber kommen wir, auch wenn es schwer fällt, zum Song: Also, nein nein nein nein nein! Das geht einfach nicht. Spätestens beim Refrain belästigt man intuitiv den OPEN oder STOP-Knopf des Player, wobei ersterer vorzuziehen ist, damit man den Silberling gleich in angebrachter Form in der gelben Tonne endlagern kann. Und ich übertreibe hier keineswegs. Natürlich werden wieder Scharen an Mitläufern "mit der Zeit" [nach 2mal hören?] sagen "Hey, das ist doch ganz ok!" - ACH JA? Die meisten Musikkonsumenten sind mittlerweile so dermaßen verweichlicht, daß sie jede Art von Stilwechsel zwecks Kommerzialisierung hinnehmen wie Opferlämmer. Ich sage NEIN! Stoppt diesen Dreck, indem Ihr ihn nicht kauft, am besten nicht mal ´runterladet!
Ach so, was nervt denn nun eigentlich: Also, eine nahezu-Rock-Gitarre leitet das Lied ein, was folgt ist ein jämmerlicher Gesang Marke KiddyRock und eine traumhafte Harmonie-Melodie, die man höchstens zum Wunsch-Brechen anwenden sollte, wenn man sich nach einer durchzechten Nacht der Magenbeschwerden mittels Hauruck-Methode entledigen möchte!
SAGT NEIN!

H-Punkte: 0,5 [Skala 1- 6]

DJHorn

PS: Nicht, daß jemand diese Wertung mißversteht: Wäre nicht der EIN WENIG elektronische Mix "Flipside Club" auf dieser MCD, wäre maximal der Gefrierpunkt "erreicht" worden...und YIPPIEH! Ich darf diese CD nun endlich auf ewig aus meinem Laufwerk verbannen!

 


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